Oktober 2023
Wahnsinn: 1782 Bäume in 24 Stunden
Schwarzenbach a.Wald – Einmal rund um die Uhr schwimmen hatte 2022 Prämiere im Hallenbad. Jetzt gab es die zweite Auflage und der Erfolg gab der Veranstaltung recht. Die Anzahl der Bäume wurde gegenüber dem Vorjahr (534) mehr als verdreifacht: 1782 auf 1138,6 Kilometer. Mit so viel Resonanz und 194 Teilnehmern aus angrenzenden Landkreisen, Niederbayern oder Thüringen, hatten die Ausrichter Wasserwacht und der die Stadt als Veranstalter nicht gerechnet. Um 21.45 Uhr waren es bereits 682 Bäume, die erschwommen wurden. Und in der Nacht können die Teilnehmer von ein bis fünf Uhr die doppelte Anzahl an Bäumen erschwimmen.
Erfreulich viele Kinder waren am Start. Diese konnten je nach Alter gestaffelt mehr Bäume holen als Erwachsene, die je einen Baum auf einen Kilometer gutgeschrieben bekamen. Auf Ruheliegen wurde im Hallenbad kurz mal Pause gemacht. Das Team Warmduscher war auch wieder am Start, Sven Eckardt kam aus Niederbayern angereist. Er ist Langstreckenschwimmer, mobilitätseingeschränkt und war im Kader Baden-Württembergs und auch Erik Seller aus Rudolstadt drehte seine Runden. Er hatte letztes Jahr die Streckenwertung gewonnen.
Die Aktion diente der amtierenden deutschen Waldhauptstadt Schwarzenbach a.Wald für eine Pflanzaktion, um den Wald zu erhalten bzw. wieder aufzuforsten. Georg Strößner, Vorsitzender der Wasserwacht, hatte mit seinem Team in neuen Orga-Westen alles fest im Griff – von der Anmeldung, dem Ausdrucken der Urkunden und der Auswertung. Neu in diesem Jahr war, die elektronische Kontrolle der Schwimmer um mit ihren geschwommenen Kilometern auf dem Laufenden zu sein. Mit ihren Transpondern am Handgelenk konnten sie an einem Bildschirm im Hallenbad ihre zurückgelegte Strecke abfragen. Die Zuschauer sahen im Foyer des Hallenbades den Stand der Kilometer und der zu pflanzenden Bäume. Außerdem, so erklärte Andreas Wunner, können wir auf unserem Programm ständig den aktuellen Stand z.B. des jüngsten Teilnehmers in allen Details abrufen und auf die Urkunde übertragen.
Bei der Siegerehrung konnte Georg Strößner Pokale und Bürgermeister Reiner Feulner mit Sportreferent Christoph Künzel Preise an die Besten übergeben.
Mit drei Jahren am Start war die quirlige Celina Strößner aus Helmbrechts. Sie war mit ihrem Papa im Wasser und hatte am Samstagabend 850 m auf der 50 Meter Bahn geschafft. Außerdem will sie übernachten und am Sonntag weiterschwimmen.
Als Familie sind die Grafs aus Geroldsgrün angetreten. Mutter Susanne hatte ihre 3 Mädchen und 2 Jungs dabei. Sie sind im Alter von 5 bis 15 Jahren. Der Jüngste hatte erst vor einer Woche schwimmen gelernt. „Ein Lob an die Organisation, dass alles so reibungslos klappt.
Barbara Wachter aus Kronach kam die Treppe herab und hatte einen Koffer dabei. „Ich mache dazwischen mal Pause und suche mir ein ruhiges Plätzchen zum Ausruhen“. Die Ausschreibung hatte sie bei Facebook gesehen und einen Ruheplatz fand sie in der Turnhalle. Dort waren Liegen aufgebaut.
Paul, Noah und Lucas aus Bayreuth sind fünf und sechs Jahre alt. Die Jungs wurden durch ihre Tante, der Försterin Daphne Weyrich, zum Schwimmwettbewerb gebracht.
15 Inklusionssportler aus Kulmbach und Bayreuth waren mit dem Bus gekommen. Sie hatten bei der Teilnahme ihren Spaß.
Streckenwertung männlich und weiblich
Nathalie Gradl (Hof, 47 Jahre, 40.000m) und Erik Seller (Rudolstadt, 34 Jahre, 60.700m)
Gruppenwertung
Platz 1: SV Hof (323.750m, 18 Teilnehmer)
Platz 2: Team Warmduscher (199.250m, 11 Teilnehmer)
Platz 3: Wasserwacht Schwarzenbach a.Wald (130.550, 26 Teilnehmer)
Familienwertung
Platz 1: Graf aus Geroldsgrün (84.300m, 7 Teilnehmer)
Platz 2: Gradl aus Hof (60.000m, 2 Teilnehmer)
Platz 3: Thelen aus Hof (37.250m, 4 Teilnehmer)
Alterswertung
Selina Strößner (Helmbrechts, 3 Jahre, 1700m) und Uwe Klose (Schwarzenbach a.Wald, 76 Jahre und 1500m)
Stadtmeister
Mirjam Ahrens (23 Jahre, 15.000m) und Georg Strößner (48 Jahre, 15.000m)
Pflanzaktion April 2023 zum 24 Stunden Schwimmen
534 Bäume in 24 Stunden
Schwarzenbach a.Wald - Zum ersten Mal gab es im Hallenbad ein 24 Stunden Schwimmen. Es war ein Erfolg, vor allem für den Wald. Denn für jeden geschwommenen Kilometer soll ein Baum von der Stadt gepflanzt werden. Und es war auch ein Erfolg für die Wasserwacht, die mit einem großen Helferteam ein tolles Event auf die Beine stellten. „Und es war auch ein Erfolg bzw. Gewinn für jeden Teilnehmer“ erwähnte Schirmherr Bürgermeister Reiner Feulner, der mit einem Kilometer auch seinen Teil dazu beitrug. Zu einem wurde die sportliche Fitness ausgetestet und für die amtierende Waldhauptstadt eine nachhaltige Leistung erbracht. Die Pflanzaktion mit den erschwommenen 534 Bäumen soll im nächsten Jahr stattfinden. Feulner erwähnte, dass das Thema Wald und Holz mit der Hackschnitzelheizung im Hallenbad eng verbunden sei.
Ein Vertreter des Waldes war dabei. Die ehemalige Vorsitzende Karin Höger ließ es sich nicht nehmen des Öfteren in den 24 Stunden in ein Baumkostüm zu schlüpfen, um die Gäste zu begrüßen. Georg Strößner, Vorsitzender der Wasserwacht erhielt für sein Team pro Helfer ein Waldhauptstadtshirt vom Bürgermeister. Er hat 24 Stunden durchgemacht, ist dazwischen selbst geschwommen. Das Event war für uns Neuland, Aufregung herrschte im Vorfeld, ob alles klappt. Doch wir können mehr als nur Strichlisten. Meine Jungs hatten die Elektronik im Griff“ freute sich Strößner. Mit Transpondern am Handgelenk wurden die Meter an den Startblöcken ausgelöst, alle paar Minuten das Ergebnis der geschwommenen Kilometer, der erschwommenen Bäume und der sich im Wasser aufhaltenden Personen wurde am Bildschirm im Foyer des Hallenbades ausgestrahlt.
Es gab so viel zu tun und zu bedenken.
Bürgermeister Feulner, der Preise und Pokale für die Besten ausgab und Sportreferent Christoph Künzel zollten bei der Siegerehrung Respekt allen Leistungen: Eric Seller schwamm 50 Kilometer. Das brachte ihm auch den Nachpokal, der zwischen 1 und 5 Uhr gewertet wurde und die Gruppenwertung mit seinen zwei Kollegen.
Die drei besten Gruppen erhielten Geldpreise, die beste Familie Hallenbadgutscheine und einen Ster ofenfertiges Brennholz. Die drei besten männlichen und weiblichen Teilnehmer, der Nachtpokalgewinner sowie die jüngsten und ältesten Schwimmer erhielten Sachpreise.
Einzelteilnehmer männlich und weiblich
Platz 1: Eric Seller und Laura Schmidt
Platz 2: Stefan Knörnschild und Mirjam Ahrens
Platz 3: Luca Schmidt und Susanne Graf
Gruppe
Platz 1: Team Warmduscher
Platz 2: Wasserwacht Schwarzenbach a.Wald
Platz 3: DLRG Bad Steben-Lichtenberg
Familie: Platz 1: Die Schmidtis aus Hof
Nachpokal: Eric Seller
Jüngster Teilnehmer: Finn Degelmann (5 Jahre)
Ältester Teilnehmer: Dietrich Breitinger (87 Jahre)
Profis am Start
Sven Eckardt kam aus Niederbayern angereist. Er ist Langstreckenschwimmer, mobilitätseingeschränkt und war im Kader Baden-Württembergs. Er startete mit Erik Sell aus Rudolstadt sowie Ulf Karnikowski im Team Warmduscher. Über 400 Mitglieder, alle Ausdauerschwimmer, aus ganz Deutschland gehören dazu.
Jüngster Schwimmer
Finn Degelmann ist erst fünf Jahre und wollte unbedingt mitschwimmen. Einen Tag vorher probierte er im Hallenbad, was die Kondition hergibt. Alles im grünen Bereich. Am Samstag kam er zweimal vorbei und schaffte insgesamt 1400 Meter. Das bedeuten 14 Bäume, denn die jüngsten mussten für einen Baum 100 Meter, die älteren einen Kilometer schwimmen.
Dabei aus Zufall
Sven Rank und Christine Wilhelm wohnen in Düsseldorf und waren für drei Tage zu Besuch bei seiner Mutter in Trogen. Zufällig hörten sie am Freitagabend bei Radio Euroherz vom Event. Beide leidenschaftliche Schwimmer entschieden spontan: da machen wir mit, hatten aber keine Badesachen dabei. Mit Mühe und Not sind sie in den Hofer Geschäften fündig geworden: Badehose, Badeanzug, Badeschlappen und Schwimmbrillen, die Bademütze wurde geborgt.