Der Hämann

In der Sagenwelt vom Frankenwald bis ins Fichtelgebirge gibt es viele Gestalten, die als Gespenster, Zwerge, Schräzelein, Wilder Jäger, Bärmoudä, Feilenhauer, Bilmesschnitter immer wieder genannt werden. Um den Döbraberg wird in mehreren Sagen vom „Hämann“ berichtet. Es handelt sich um  einen wilden, langen, dürren Mann in grünen Kleidern und einem breitrandigen schwarzen Hut, der sich bei manchen Leuten aufhuckelt und von denen bis zum eigenen Haus getragen werden muss. Dort springt er dann vom Rücken des Gepeinigten und entfernt sich unter lautem rufen „hä-hä-hä“. Er galt auch wie eine Vorsehung, schöpfte er Wasser, brach bald ein Brand aus, drehte er im Rathaus einen Stuhl um, so starb kurz danach der später auf dem Stuhl sitzende. In den Braunächten versuchte er die Wirz (Sud) in den Brauereien. Wurde ihm das verwehrt, verdarb er das Bier. Es wird auch von einem Schuster berichtet, der ihn als Tod verkleidet, an seinem Hause angelehnt sah. Kurze Zeit später starb der Schuster. Es kommt auch vor, dass er Wanderer fragt: „Soll ich aufhuckeln?“. Bekommt er eine Zustimmung, wird der Tragende krank und stirbt. Nur dem Feilenhauer ist es möglich, den Betroffenen zu helfen und den Hähmann mit dem Drudeneisen abzustreifen oder mit einem besonderen Hexendraht zu fesseln. Wo kommt er eigentlich her? Ist er ein Dämon aus der keltischen Götterwelt? Sollten Sie ihn treffen, hören sie ihm einfach zu und wiedersprechen sie nicht, dann wird er Sie in Ruhe ihren Weg gehen lassen.