Auf dem fast 800m hohen Döbraberg steht der Prinz-Luitpold-Turm. 

Der Aussichtsturm  - ein Wahrzeichen des Frankenwaldes – hatte im Jahre 2002 Geburtstag und wurde 100 Jahre alt. Er steht auf dem Gipfel des Döbraberges und wurde am 18. Mai 1902 eingeweiht. Einheimische, Wanderer und Urlauber haben den eisernen Turm schon bestiegen, um die herrliche Aussicht bis vor einigen Jahren zu genießen.

Mitte des vorigen Jahrhunderts war schon die Idee entstanden, einen Aussichtsturm auf dem Döbraberg zu errichten. Bis das Vorhaben in die Tat umgesetzt wurde, verging allerdings noch einige Zeit. Um 1880 befasste sich der Sektionsvorstand des Frankenwaldvereines erstmals mit der Errichtung eines hölzernen Turmes auf dem Döbraberg. Pfarrer Eckard aus Naila, der damalige Vorsitzende, führte erste Verhandlungen mit der Forstbehörde, die der Planung entgegen kamen, weil der Gipfel holzleer und nur mit Kräutern bewachsen war. Die Förderung wurde im Interesse der Heimatfreunde und Wanderfreudigen, besonders aber wegen der Badegäste aus dem königlichen Mineralbad Steben zugesagt.

Holz konnte man sich aus dem nahen Türkengrunde holen und die Steiner für das Fundament lieferte die Witwe Hofmann aus Döbra aus ihrem Steinbruch am Döbraberg. Nach der Genehmigungsmitteilung der Forstbehörde an die Regierung von Oberfranken am 10. Dezember 1886 wurde der Auftrag an den Schwarzenbacher Maurermeister Johannes Findeiß erteilt. Nach der Versetzung von Pfarrer Eckard nach Passau betrieb der Selbitzer Pfarrer Weber als neuer Sektionsvorsitzender das Vorhaben weiter. Bald stand ein 17 Meter hoher Holzturm auf einer Fläche von 42 Quadratmeter. Die oberste Plattform hatte sogar ein Dach und Distriktechniker Steinel aus Naila konnte am 2. September 1887 ohne Bedenken den Turm abnehmen, den dann Pfarrer Weber der Öffentlichkeit übergab.

Bald danach stand auf dem Gipfel des Döbraberges noch ein zweiter Turm. Weil im Jahre 1884 die Landesvermessung an den preußischen Generalstab übergegangen war, errichteten Pioniere, die in Döbra stationiert waren, einen 12 Meter hohen Signalturm, der im Volksmund „der Preußenturm“ hieß. Als der Turm baufällig geworden war, dachte man nicht daran, einen neuen zu errichten und das Holz wurde korbweise nach Hause getragen. Ein ähnliches Schicksal wiederfuhr auch dem ersten Aussichtsturm – wegen Baufälligkeit musste dieser bald niedergerissen werden.

Bei Versammlungen kam es zu heftigen Debatten, ob überhaupt wieder ein Aussichtsturm auf dem Döbraberg gebaut werden sollte. Inzwischen hatte der Vorstand des Frankenwaldvereins ein „Comitè“ gebildet, das für die nächstfolgende Generalversammlung Pläne für den neuen Aussichtsturm vorlegen sollte. Beim Treffen am 17. Mai 1900 in Schwarzenbach a.Wald ließ man jedoch die ursprüngliche Absicht, wieder einen Holzturm aufzurichten, wegen der inzwischen sehr niedrigen Eisenpreise fallen und der Bau eines Eisenturmes wurde beschlossen. Die Kosten für einen 18 Meter hohen Turm wurden auf 2834 Mark veranschlagt. Um diese Summe aufzubringen, sollten Anteilsscheine zum Nennwert von fünf Mark an Vereinsmitglieder ausgegeben werden. „Wenn die Summe von 2500 Mark erreicht sei, kann der Vorstand den Bauauftrag vergeben“ lautete der damalige Beschluss. Zu jener Zeit leitete der Nailaer Arzt Dr. Köhl den Frankenwaldverein. Schließlich wurden in einer Versammlung in Selbitz die Bauaufträge vergeben und ein Festausschuss zur Vorbereitung der Einweihungsfeierlichkeiten gebildet, dem Forstassessor Jägerhuber, Kaufmann Karl Schmidt und Bürgermeister Spörl aus Schwarzenbach a.Wald, sowie Pfarrer Roth und Bürgermeister Schmidt aus Döbra angehörten. Während der Techniker Stengel aus Naila mit der Bauaufsicht beauftragt wurde, baute die Firma Johannes Findeiß, Schwarzenbach a.Wald, die Fundamente, die Eisenkonstruktion fertigten die Firmen Vorhölzer (Hof) und Kießling (München) und die Holztreppen lieferte die Firma Georg Höfling (Helmbrechts). Am 18. Mai 1902 wurde der Turm dann eingeweiht und nach dem bayerischen Prinzen Luitpold benannt. Zu jener Zeit leitete der Nailaer Arzt Dr. Köhl den Frankenwaldverein. Schließlich wurden in einer Versammlung in Selbitz die Bauaufträge vergeben und ein Festausschuss zur Vorbereitung der Einweihungsfeierlichkeiten gebildet, dem Forstassessor Jägerhuber, Kaufmann Karl Schmidt und Bürgermeister Spörl aus Schwarzenbach a.Wald, sowie Pfarrer Roth und Bürgermeister Schmidt aus Döbra angehörten.

Zu Vermessungszwecken wurde in den 30er Jahren in unmitelbarer Nähe ein Holzturm errichtet, der den Aussichtsturm an Höhe und Mächtigkeit überragte. Nicht nur Wanderer und Heimatfreunde erstiegen in jenen Jahren den Turm und genossen die Aussicht mit Blick über die Höhen des Frankenwaldes, des nahen Thüringer Waldes und des Fichtelgebirges, auch die nazistische „SA“ aus ganz Oberfranken hatte im Juni 1929 den Döbraberggipfel als Versammlungsort ausgewählt, um am Fuße des Turmes den „Döbrabergschwur“ zu leisten. Viele Jahre später wurde in einer Versammlung in Selbitz dem Prinz-Luitpold-Turm das Todesurteil gesprochen. Ein Zwei-Turm-System auf dem Döbraberg wäre nicht zweckmäßig und deshalb müsse der Aussichtsturm abgebrochen werden. Es war beabsichtigt, den Eisengitterturm durch einen mächtigen Steinturm zu ersetzen, der die Nachwelt an eine „große Zeit“ erinnern sollte. Dazu ist es aber dann schließlich wegen des Zusammenbruchs des Dritten Reiches doch nicht gekommen und deshalb steht der Prinz-Luitpold-Turm noch immer als echtes Wahrzeichen des Frankenwaldes auf dessen höchster Erhebung. Natürlich musste der Turm in den letzten Jahrzehnten auch repariert werden und als das 50jährige Jubiläum anstand, nahm dies der Frankenwaldverein zum Anlass für ein großes Treffen der Heimat- und Wanderfreunde. Zum 65. Geburtstag fand die Versammlung des Hauptvereins am Döbraberg statt. Beim Deutschen Wandertag 1993 war der Turm das Ziel vieler Wanderer.Auch der Kindergarten feierte schon sein Sommerfest rund um den Aussichtsturm und zum Gottesdienst unter freiem Himmel wurde die Bevölkerung zum Döbraberg eingeladen. Die zu sehenden Aussichtspunkte vom Turm aus sind in den Handlauf eingeschrieben.