Der Ursprung unseres Ortes ist noch in Dunkel gehüllt. Es ist nicht geklärt, wer als erster in die Täler des wilden Nordwaldes vordrang, dort rodete und sich eine Heimstatt schuf. Es darf angenommen werden, daß die Besiedlung unseres Gebietes aus dem Süden erfolgte. Ob der Reichtum an Holz oder vermutete Bodenschätze die ersten Siedler in die Gegend am "Swarcenbach" lockten, steht nicht fest. Sehr häufig findet man die Meinung vertreten, daß der erste Besitzer dieses Gebietes Bischof Eberhard I. von Bamberg (1007-1040) war, der nach einer Urkunde aus dem Jahre 1017 den Landstrich von Stadtsteinach aus dem Norden zu bis über den Döbra hinaus an seinen Bruder Chuno vertauscht haben soll.

Diese Urkunde wurde aber erst um das Jahr 1150, also über 100 Jahre später erstellt und wird deshalb als unecht bezeichnet. Das Gebiet im Nordwald war um 11. und 12. Jahrhundert höchstwahrscheinlich Henneberger Eigentum. Vielfach wird angenommen, daß der nördliche Teil, also das Herrschaftsgebiet Schwarzenbach-Schwarzenstein zwischen 1260 und 1276 aus der Hand der Henneberger an Otto von Schaumberg überging, der an der Wilden Rodach die Burg Schwarzberg – Swartzperch gebaut haben soll.

Die erste, tatsächlich belegte Erwähnung unseres Ortes bringt den Namen Schwarzenbach a.Wald in Zusammenhang mit einem Fritz Plassenberger von Schwarzenbach in einer Urkunde des Stadtarchives Eger vom 14. Dezember 1388. Fest steht auch, daß ein Konrad von der Grün – Mitglied einer weitverzweigten Adelsfamilie -, der sich später nur noch Konrad von Reitzenstein nennt, 1386 einen Anteil von Schwarzenbach mit der Geschichte der Reitzensteiner eng verbunden.

Ihnen bedeutet das Gebiet, das von der Rodach, Thiemitz, Culmitz und Döbra umschlossen war, den Kernpunkt ihres Besitzes. Konrad vererbte Schwarzenberg mit Schwarzenbach 1419 an seine drei Söhne. Die Feste "Swartzperch-Schwertzenberg" mag im Laufe der Zeit verfallen sein, was daraus hervorgeht, daß in späteren urkundlichen Nennungen von dem "vesten Schloß Schwarzenstein mit dem Burgstall" die Rede ist. Ein Hanns von Reitzenstein erbauter 1479 ein neues Schloß auf einem nahegelegenen steilen Felsen (Stein) und gab diesem den Namen Schwarzenstein, der dann auch auf das Dorf überging.

Wenn Schwarzenbach – Schwarzenstein urkundlich nur wenig genannt werden, so hatte das seinen Grund wohl darin, daß der Besitz freies Eigen war. Das änderte sich. Am 19. April 1478 trug Hanns von Reitzenstein die im Gericht Schwarzenbach gelegenen Gold-, Silber-, Kupfer- und Zinnbergwerke dem Bischof von Bamberg zu Lehen auf. Aus einem weiteren Lehensbrief vom 22. Februar 1493 erkennt man bereits den Markt Schwarzenbach. Hier gab er 1493 seinen freieigenen Güter "Schloß Schwarzenstein mit dem Burgstall, den Markt Schwarczenbach mit zwei Edelmannsbehausungen (ehemaliges Forsthaus), Hauptstraße 77 und altes Schulhaus, Schloßstraße 22 und 24 Gütern, die Pfarrkirche und die Pfarrlehen, zwei Erbschenkstätten mit Mulz- und Braugerechtigkeit, Die Erbschmiede, die Badstube, das Bräuhaus, die Fleischbank, die Marktgerechtigkeit mit Stock, Galgen, Halsgericht, Helfgericht, den Floßzoll, das Dörflein Meierhof mit 6 Gütern, das Dorf Goczmannsgrün mit 8 Gütern, das Dörflein Grüngrund mit 4 Gütern, ein Gut zum Pernstein und alle Obrigkeit über 12 Güter zum Pernstein an die Marktgrafen Siegmund und Friedrich von Brandenburg und tauschte dafür die Stadthauptmannschaft von Hof auf Lebenszeit und 500 Gulden ein.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß die wenig friedlichen Beziehungen zum Hochstifte Bamberg die Reitzensteiner zu diesem Schritt veranlaßten, um, sich eine starke Unterstützung zu sichern. Hanns von Reitzenstein war ein stolzer, herrschsüchtiger und draufgängerischer Herr, der mit dem Bischof von Bamberg "Krieg" führte, weil ihm dieser nicht gestatten wollte, das in seinem Hochofen in der Thiemitz benötigte Holz im bischöflichen Walde zu schlagen.

Hanns von Reitzenstein starb 1519 und seine drei Söhne Hans-Georg, Wolf und Georg erbten den großen Besitz. Der reiche Kindersegen brachte in der Folgezeit eine weitgehende Zersplitterung. Innerhalb der Familie machte sich das Bestreben geltend, jedem einzelnen Erben Besitz mit eigener Behausung zu schaffen. Das Wolf´sche Erbe war 1522 in acht Teile, das Georg´sche Erbe in zwölf Teile zerfallen. Diese Güter wurden allmählich zu klein, um einer adeligen Familie einen standesgemäßen Unterhalt zu sichern. Der Besitz zerbröckelte immer mehr und mehr und schließlich glitt er den Reitzensteinern durch Veräußerung auch an fremde Familien nahezu völlig aus der Hand.

Der letzte Schloßherr war Freiherr Wilhelm von Reitzenstein, der Ende der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts in großer Bedürftigkeit starb. Das Schloß fiel nicht wenig später einem Brand zum Opfer. In Schwarzenstein erinnern noch der Schloßberg, ein Stück Halsgraben und einige Wappensteine an die ehemalige Burganlage und an das Geschlecht derer von Reitzenstein. Den allergrößten Teil der Reitzensteiner Güter erstand lange vorher über einen Strohmann (Kammerherr und Oberforstmeister Friedrich August von Künsberg) um den Preis von 68.000 Gulden der Markgraf Friedrich von Bayreuth, so daß Schwarzenbach a.Wald 1758 marktgräflicher Besitz wurde. Der neue Herr errichtete ein "Marktgräfliches Verwaltungsamt mit Kammer, Justiz und Vogtei" und löste damit die alten Gerechtsame der Schwarzenbacher Gerichtsbarkeit auf. Mit der Eingliederung des Fürstentums Bayreuth nach Preußen wurde bereits 1797 dieses Amt aufgehoben und dem preußischen Kammeramt Naila angeschlossen. Neben einem vogteilichen Untergericht verblieb dem Markt nur noch eine Zolleinnahme, eine "Aufschlägerei".

Die Verwaltung des Marktes Schwarzenbach wurde in der preußischen Zeit 2 Bürgermeistern und 10 Ratsmitgliedern anvertraut.

Im Tilsiter Frieden (9. Juli 1807) mußte König Friedrich Wilhelm III. das Fürstentum Bayreuth an Frankreich abtreten. Am 28. Feburar 1810 trat Napoleon gemäß Pariser Vertrag das ehemalige Fürstentum Bayreuth an Max I. Josef von Bayern ab, um diesen fester an sich zu binden. Markteigenschaft und Patrimonialsgericht blieb Schwarzenbach auch in diesen wirren Zeiten erhalten.

Schwarzenbach nahm 1818 eine "Magistrale Verfassung" an, verzichtete 1864 darauf, um sie aber 1905 erneut einzuführen.

Diese magistrale Verfassung, die Schwarzenbach a.Wald 1818 annahm, sah einen Bürgermeister und 6 Magistratsräte vor. Im Jahr 1820 wird als Bürgermeister Georg Adam Spörl und als Magistratsräte Johann Wilhelm Kießling, Johann Konrad Jahn, Georg Adam Steininger, Heinrich Ott, Lorenz Dittmar und Georg Höhn genannt. Gewerblich wurde neben der Land- und Forstwirtschaft Anfang des 19. Jahrhunderts das Mühlgewerbe und die Bierbrauerei betrieben. Ziemlichen Umfang nahm auch die Hausweberei ein.

Den schwärzesten Tag erlebte der Markt am 8. August 1859, als – bis auf wenige Anwesen – der gesamte Ort mit 122 Haupt- und 204 Nebengebäuden, einschl. der Kirche und dem Pfarrhaus, niederbrannte. Ein wahres Wunder an sozialem Verständnis erlebten die Brandgeschädigten in der raschen Hilfe, die ihnen zuteil wurde. Neben vielen Sachspenden erhielten sie 45.000 Gulden Hilfsgelder, und durch den Fleiß der Bevölkerung ging der Wiederaufbau relativ sehr rasch vor sich. Schon am 29. Oktober 1863 wurde die Kirche eingeweiht und die neuen Kirchenglocken läuteten zum ersten Male über dem aus Schutt und Asche wiedererstandenen Ort.

Am 28. April 1954 wurde dem Markt Schwarzenbach a.Wald als 273. Stadt des Landes Bayern die Bezeichnung "Stadt" zuerkannt. Nach vielen hundert Jahren Marktrecht kann die junge Stadt in ihrem Siegel ihr Wappen stolz weitertragen. In der Wappenbeschriftung heißt es: ".....weil es vor uralten Zeiten ein Bergstädtlein gewesen ist, deswegen Schlägel und Eisen führt, auch die hohe und niedere Gerichtsbarkeit ausgeführt wird....usw."

Mit der Gebietsreform in Bayern – Zielplanung Neugliederung der Gemeinden im Regierungsbezirk Oberfranken vom 27.10.1975 wurde Schwarzenbach a.Wald größer. Als 1. Gemeinde vollzog freiwillig auf Antrag am 1.4.1971 Löhmar (251 Einwohner) diese Planung. Meierhof folgte am 1.1.1972 mit 441 Einwohnern.

Zum 1.5.1978 folgten die Gemeinden Bernstein a.Wald, Döbra, Schwarzenstein und Straßdorf. 6536 Einwohner auf 36,5 Quadratkilometer wohnen in 42 Orten und Weilern.

Schwarzenbach a.Wald wurde aufgrund dieser Reform als Kleinzentrum die sechstgrößte Stadt im Landkreis Hof.

Mit dieser Entscheidung hat zweifellos Schwarzenbach a.Wald erneut wie vor ca. 170 Jahren an Bedeutung gewonnen.

The History of Schwarzenbach a.Wald in English  (PDF/533 kb)